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Do 12.06.2014

STEEL PANTHER

ES KANN NUR EINEN GEBEN

STEEL PANTHER

ES KANN NUR EINEN GEBEN

 

In einem Interview mit Steel Panther vernünftige Fragen zu stellen ist ein bisschen so wie eine Pizza mit Messer und Gabel zu essen. Geht schon, ist aber eigentlich Quatsch. Nach der Veröffentlichung ihres dritten Albums merkt man, dass hierbei schon Routine herrscht. Keine Frage über Sex, Drogen und/oder Parties kommt ganz überraschend. Und wenn doch, hat man sich zumindest schon einmal Gedanken darüber gemacht.

 

[klingt sehr entspannt] Hallo!?

Hallo, Michael.

Wie geht's Dir heute?

Danke, mir geht es super. Wie sieht's bei Dir aus?

Ich bin gut drauf, ich bin gerade aufgewacht, hab' mir ein bisschen Koks reingezogen und jetzt ist mir ein wenig fad.

Ich verstehe. Dann wollen wir uns gar nicht lange aufhalten und am besten gleich anfangen.

Das ist spitze.

Ihr seid ja die erste größere Band, die ich interviewe. Du tust jetzt quasi das mit mir, was Du schon mit etlichen Frauen vorher getan hast: Du nimmst mir die Jungfräulichkeit.

Oh, das ist schön zu wissen!

Bist Du lieber der Erste bei einer Frau oder bevorzugst Du Erfahrung?

Ich mag Frauen, die schon einen Mann hatten. Es ist wie bei einem neuem Paar Lederschuhe. Die brauchen ein bisschen Zeit und tun erstmal weh. Darum lieber Eine, die schon Erfahrung hat, die weiß worum es geht, keine Fragen, keine Schmerzen.

Also sagen zu können, der Erste gewesen zu sein, ist für Dich nicht so wichtig wie für viele andere Männer?

Nein, überhaupt nicht. Hinzu kommt, dass Frauen, die noch unberührt sind, in der Regel noch seeehr jung sind, das würde ich nicht tun. Ich mag einfach das Gefühl von Erfahrung.

Das macht Sinn. Um beim Thema Sexualität zu bleiben: Ihr habt gerade ein neues Album herausgebracht, auf dem Ihr Euch wieder mit einer Vielzahl solcher Themen beschäftigt. Verarbeitet Ihr in Euren Songs die Erfahrungen, die Ihr vorher gemacht habt oder denkt Ihr Euch Themen für Songs aus und geht dann ganz bewusst raus, um genau diese Erfahrung zu machen? Mir fällt da z.B. der Song "Gloryhole" vom neuen Album ein.

Das ist eine sehr gute Frage, Mann. Alle unsere Songs basieren auf unseren persönlichen Erfahrungen, die wir gemacht haben. In den letzten Jahren haben wir deutlich intensiver getourt und haben viel mehr von der Welt gesehen. Beispielsweise waren wir in Frankreich, in einem Ort namens Toulouse, da haben wir das Gloryhole kennengelernt. Das hat solch einen Eindruck bei uns hinterlassen, dass wir darüber singen mussten! Es war der Hammer! Jeder sollte das Gloryhole kennen! Mittlerweile kommen so viele Jungs nach der Show zu mir und sagen "Mann, ich hatte ja keine Ahnung vom Gloryhole. Vielen Dank, Michael!". Ich erwidere dann nur "Kein Ding, Bro. Das ist mein Job."

Wie Du gerade selbst sagst, Ihr seid sehr viel unterwegs und macht eine Menge sexueller Erfahrungen. Hast Du nicht Angst, dass Euch vielleicht die Themen für das 4. Album ausgehen?

Weißt Du, im Leben geht es nicht nur um Sex. Man kann zum Beispiel auch Drogen nehmen. Und es gibt noch eine Menge anderen Scheiß über den man singen kann. Ich glaube nicht, dass uns die Erfahrungen ausgehen. Das wäre, als würde man fragen, ob einem je das Kokain ausgehen wird. Keine Ahnung, aber ich glaube nicht, dass das passieren wird.

Ich bin froh, das zu hören. Ich will Euch ja auch nicht auf Eure sexuellen Motive reduzieren, es ist mir natürlich aufgefallen, dass Ihr Euch lyrisch auch auf anderen Baustellen rumtreibt, Drogen und Parties, wie eben schon erwähnt.

Es passieren so viele Dinge im Leben, die völlig einzigartig sind. In diesem Augenblick sitze ich zum Beispiel gerade in einem Tourbus in den Staaten und spreche mit Dir über den Großen Teich hinweg.

Ihr kommt ja auch wieder nach Deutschland, was ich mit Verzückung zur Kenntnis genommen habe. Eure Fans, die Fanther, sind ja ziemlich gut organisiert. Ich kann mir vorstellen, dass die KISS-Army hier auf jeden Fall ein Vorbild war. Gibt es da einen verborgenen, größeren Plan? Wollt Ihr größer werden als die KISS-Army und vielleicht sogar deren Vormachtstellung angreifen?

Die Fanther-Gang... [kurze, andächtige Pause] ist ziemlich cool, Mann. Ich glaube nicht, dass irgendjemand an die KISS-Army herankommt. Die sind schon seit vielen Jahren unterwegs und rekrutieren. Die Organisation der Fanther ermöglicht es Leuten von überall auf der Welt zusammen zu kommen und ihre gemeinsame Leidenschaft für STEEL PANTHER zu teilen. Es ist sehr wichtig, diese Art von Community zu haben, denn, weißt Du, manchmal sprichst Du mit Typen über STEEL PANTHER und die verstehen deine Liebe zur Band einfach nicht. Aber ein Fanther kann sich sofort damit identifizieren und Ihr könnt euch stundenlang unterhalten. Es ist eine gemeinsame Basis, die uns verbindet. Und eines Tages schnappen wir uns alle Fanther und veranstalten ein riesiges Konzert. Auf dem Mond. Und wir werden die erste Band sein, die das fertigbringt.

Darauf freue ich mich jetzt schon wahnsinnig. Hoffentlich werde ich eingeladen.

Auf jeden Fall. Aber bring Sauerstoff mit, da oben kannst Du nicht atmen. Es gibt ja keinen Sauerstoff.

Ach ja, stimmt. Cool, danke für den Hinweis. Wie nahe seid Ihr Euren Fans? Gibt es einen regelmäßigen Kontakt?

Ich bin ziemlich viel in den sozialen Netzen unterwegs, wobei ich nicht mehr so viel twittere wie früher. Mein Twitter-Account wurde neulich gehackt. Eigentlich wird er einmal im Monat gehackt. Ich sollte mal mein Passwort ändern. So viele Menschen posten Sachen, nach jeder unserer Shows checke ich die Plattformen und schaue mir an, was ins Netz gestellt wird. Und wenn ich ein Bild finde, das mir gefällt, like ich es. Das ist die Art, wie ich mit den Fanthern gerne in Kontakt stehe. Ich meine, wenn ich auf MÖTLEY CRÜEs oder Vince Neils [Sänger von MÖTLEY CRÜE] Seite ein Bild teilen würde und er würde es liken, wäre ich so wahnsinnig hin und weg, weil es fucking Vince Neil ist! Wenn jemand mein Fan ist, möchte ich, dass er oder sie weiß, dass ich mir das Zeug ansehe. Das ist sauwichtig. Sie fühlen sich dann persönlich berührt. So wie die Mädchen gestern backstage nach der Show.

Da wir gerade von anderen Bands sprechen. Kürzlich in Australien hattest Du eine Wette mit Randy [Blythe, Sänger von LAMB OF GOD] laufen, die er verlor, und dann nicht die Spandex-Hose trug, wie er eigentlich sollte. Denkst Du, sowas passiert, weil STEEL PANTHER von anderen Metal Bands nicht ernst genug genommen wird? Sind die vielleicht nur neidisch?

Zwei Möglichkeiten: er hat es entweder vergessen, dann sehe ich keinen Grund, ihn darauf nochmal anzusprechen oder er dachte seine Beine wären zu dürr und er würde irgendwie merkwürdig in einer Spandex aussehen. Eins davon wird es sein. Aber ich kann Dir sagen, wir respektieren so viele Bands da draußen, die ihren Job machen und ich glaube, dieser Respekt beruht auf Gegenseitigkeit. Wir spielen viel auf Festivals, laufen so vielen Leuten in die Arme und schließen Freundschaften. Das fühlt sich echt gut an.

Hörst Du Dir noch neue Bands an, entdeckst Du neue Musik?

Ich habe in letzter Zeit versucht, wieder in Form zu kommen, ich habe letztes Jahr ordentlich Gewicht zugelegt. Daher war ich recht viel auf dem Laufband und so. Da habe ich ein paar Interviews gesehen während wir in Kanada unterwegs waren. U.a. mit einer Band namens ONE DIRECTION. Daraufhin habe ich mir dann deren Zeug angehört, und ich muss sagen, die Jungs singen gut und sie haben gute Songs, aber das ist halt einfach nicht mein Ding. Ich steh' einfach auf Metal! Und dann leg' ich doch wieder Sachen wie VAN HALEN auf. Das macht mir einfach am meisten Spaß, obwohl ich es schon eine Million Mal gehört habe. Oder ich gehe auf YouTube und suche nach Sachen wie "MÖTLEY CRÜE live" oder "SKID ROW live" oder "ANTHRAX live" oder "MEGADETH live". Das Zeug ist halt einfach anders als die Studioaufnahmen. Wir waren neulich bei Spotify in New York und die haben uns sechs Monate Abo gratis gegeben, so konnten wir uns einen ganzen Haufen neue Bands anhören. Und da draußen gibt es ein paar echt talentierte Typen. Aber es gibt einfach nur ein STEEL PANTHER.

Daran habe ich keinen Zweifel. Vielleicht abschließend noch eine kurze Warnung bezüglich Eurer Show in Nürnberg: die Bühne in dem Laden, in dem Ihr spielt, ist ziemlich hoch. Es könnte also etwas schwer für die Ladies werden, wenn sie zu Euch auf die Bühne wollen.

Jap, das haben wir schon recherchiert.

Ok, alles klar, Ihr seid gut vorbereitet!

Ja, als wir angefangen haben auf großen Bühnen zu spielen haben wir uns gefragt, verdammt, wie kommen die Mädels da hoch?! Ich habe mal versucht ein Mädchen auf die Bühne zu ziehen, aber die ist dann runtergefallen und hat sich den Knöchel verstaucht. Was wir jetzt tun ist, wir suchen die Chicks vor dem Konzert aus, nehmen sie mit hinter die Bühne, und wenn wir sie dann während der Show auf die Bühne holen wollen, sind sie ja schon da.

Das ist ziemlich clever!

Auf jeden Fall, man muss einen Plan haben!

Michael, vielen Dank für deine Zeit, es war mir ein Vergnügen. Ich wünsche Dir noch eine schöne restliche Tour, grüß' mir die anderen, denk dran, Dich zu schützen und dann bis bald!

[lacht] Alles klar, Mann. Bis dann!

 

www.steelpantherrocks.com


Interview & Text: Joe

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