Beartooth rocken vor 6000 Fans das Münchner Zenith
Das Münchner Zenith war am 18. Oktober 2024 der letzte Halt von Beartooth in Deutschland im Rahmen ihrer erfolgreichen Europa-Tournee. Die Band um ihren charismatischen Sänger Caleb Shomo ist bereits seit zehn Jahren auf dem Metalcore-Markt, und mit ihrem fünften Album „The Surface“ haben sie sich zu einer der Top-Bands in diesem Genre gemausert. Durch ihr durchwegs positiv gestaltetes Album hat Caleb nicht nur seine Depressivität und seine Alkoholabhängigkeit überwunden, er sendet auch eine klare Botschaft an seine Fans mit Krachern wie „Might Love Myself“, „Sunshine“, „I Was Alive“ oder „Look The Other Way“. Songs die natürlich auch nicht bei diesem Konzert fehlen durften. Dementsprechend war die Stimmung in München auch bestens, als die Band um 21:40 Uhr die Bühne enterte. Man feierte und sang mit Beartooth um die Wette. Die ausklügelte Live-Show, die von tollen Sound- und Lichteffekten, Feuereinlagen sowie LED-Screens und Lasern lebte, konnte neben Caleb Shomos Gesang mindestens genauso gut überzeugen. Sogar kleine Outfitwechsel wareh für Caleb drin und neben Parka und Sakko durfte man (bzw. Frau) auch seinen durchtrainierten Body bewundern. „The Surface“ „Riptide“ und „Hated“ lockten die Crowdsurfer hervor und auch im Circle Pit ging es bald heiß her. Sentimental wurde es, als Caleb im hinteren Teil der Venue eine Akustikversion von dem Killers-Song „Mr.Brightside“ sowie „Look The Other Way“, der seiner Frau gewidmet war, präsentierte und sich vom Zuspruch der Menge ganz gerührt zeigte.
Als er sich den Weg wieder nach vorne bahnte, war er sogar kurz im Circle Pit mit dabei und als Crowdsurfer unterwegs. Nachdem er seine „unglaublichen“ Bandmitglieder vorgestellt hatte, philosophierte er über sein Leben und stellte damit die Stimmung auf eine Zerreißprobe, da dies wieder ein höchst emotionaler Moment für ihn selbst war. Leider etwas zu viel Emotion für mich an diesem Abend. Das Konzert in Wiesbaden am Vortag zeugte deutlich mehr von Spielfreude und Spaß des Frontmanns, als in München.
Mit dem neuen Song „ATTN.“ und „In Between“ konnte man dann jedoch die Stimmung wieder nach oben schrauben, und der letzte Schnipselregen an diesem Abend rundete den Auftritt gegen 23:30 Uhr würdig ab. Trotz kleiner Stimmungsschwankungen war musikalisch alles on top - wie man es eben von den Beartooths auch erwarten durfte.
Als Vorbands fungierten Landmvrks und Polaris. Die Franzosen von Landmvrks durften ab 19 Uhr für gute Stimmung sorgen – was sie natürlich auch prompt umsetzten. Scheinbar nicht nur für mich die Entdeckung des Jahres, denn der Andrang vor der Bühne war enorm. Musikalisch gab's vom Album „Lost In A Wave“ gehörig auf die Ohren, und Frontmann Florent Salfati hatte die Menge 40 Minuten lang gut im Griff.
Polaris standen Landmvrks in nichts nach. Die Australier sind endlich aus ihren Schatten getreten und haben mit ihrem letzten Album „Fatalism“ einen großen Sprung in der Beliebtheits- und Bekanntheitsskala gemacht. Die rotzige Stimme von Sänger Jamie Halls gibt dem Metalcore-Sound der Band die richtige Note. Ohne viel Schnick-Schnack konnten sie so gut wie jeden Besucher in der Halle von sich überzeugen und machten stellenweise Beartooth den Rang als Headliner streitig. Eine Band, die man sich auf jeden Fall merken sollte!