Bezeichnete ich an anderer Stelle die 22-jährige Yasi Hofer als neuen Stern am Rock-Himmel, so trifft dies in gewisser Weise auch auf die erst 19-jährige Jennifer Haben zu, die mit BEYOND THE BLACK seit etwa einem Jahr für massive Erdbeben im (Symphonic) Metal sorgt. Nachdem die 6-köpfige Combo letztes Jahr auf dem WACKEN O.A. ihr Live-Debüt gaben, folgte nun die erste kleine Headliner-Reihe (vier Locations) als Appetizer für die im Herbst startende große Deutschland-Tour.

Da ich bereits beim Schreiben der Platten-Rezi im H|T|M vom Debütalbum sehr positiv überrascht wurde, galt es nun, die Band im Münchner Backstage auf ihre Live-Qualitäten hin zu checken. Was soll ich sagen? BEYOND THE BLACK reisten ohne Support Act an, betraten die Bühne, nach einer gefühlten halben Minute erhoben sich alle Hände im Publikum, und diese senkten sich unter lautem Jubel auch erst 90 Minuten später wieder. Die Stimmung war absolut beeindruckend! Songs wie "Hallelujah" oder "Numb" sind auch live absolute Hammer. Ich finde es absolut positiv, dass beispielsweise das Duett mit Hannes Braun von KISSIN' DYNAMITE ("Pearl In A World Of Dirt") nicht wie bei WITHIN TEMPTATION durch aufwendige Playback-Videosamplings simuliert wurde, sondern einfach die Duettparts von der Frontsängerin Jennifer mitgesungen wurden. Auch nach diesem Live-Erlebnis zeigten sich BEYOND THE BLACK Fan-nah und gesellten sich über eine Stunde unter das Publikum.

Sollte dieser Stern nicht zu einer kurzlebigen Supernova verkommen, muss sich die vorwiegend holländisch geprägte Musikrichtung warm anziehen, denn BEYOND THE BLACK setzen deutlich erkennbar zum Trip auf der Überholspur an. Das Münchner Backstage ist immer wieder ein Ort für besondere Momente mit besonderen Musikern.

Text & Fotos: Matt Bischof

SETLIST:
1. In The Shadows | 2. Drowning In Darkness | 3. Fall Into Flames | 4. Against The World | 5. Afraid Of The Dark | 6. When Angels Fall | 7. Pearl In A World Of Dirt | 8. Hammerfall | 9. Love Me Forever | 10. Awake And Alive | 11. Numb | 12. Dance With The Devil | 13. Unbroken | 14. Songs Of Love And Death | 15. Hallelujah Encore: 16. Running On The Edge