Die holländische Symphonic Metal Band EPICA kommt auf Euro-Tour. Mit im Gepäck schweizer Kult in Form von ELUVEITIE und SCAR SYMMETRY, die ich wegen meiner 200 km Anfahrt und deren verfrühten Beginn nicht erlebt habe. Dafür aber umso mehr ELUVEITIE und EPICA!

Es begann mit den keltischen Schweizern (oder schweizer Kelten?), die mit ihrem aktuellen Album "Origins" quer durch die ganze Welt touren. Um für alle acht Musiker Platz zu schaffen, wurden auf der Bühne extra Etagen eingebaut. Es braucht eben auch viel Platz für all die Drehleiern, Pipes, Fideln und Gitarren. Aber genau diese Instrumentenvielfalt ermöglicht es ELUVEITIE, eine riesige Klangvielfalt anzubieten. Und so findet sich ein breites musikalisches Spektrum in der Setliste wieder, von zarten, keltisch angehauchten Balladen Anna Murphys bis hin zum brutalen gutturalen Gesang eines Christian "Chrigel" Glanzmann. Highlight eines jeden Konzertes, egal von wem, sind spezielle Live-Versionen. Im Falle ELUVEITIEs war dies "The Call Of The Mountains" vom aktuellen Album, das kurzerhand in schwyzerdütsch gesungen wurde. Das Publikum nahm dies gern an und feierte die Band noch minutenlang, nachdem diese die Bühne verlassen hatte.

Noch lauter wurde es dann Punkt 22:01 Uhr, als Simone Simons als Letzte der EPICAs die Bühne betrat. Von der ersten Sekunde an setzte sie neben ihrer fantastischen Stimme auch ihre unglaubliche Bühnenpräsenz ein. Vor Jahren schrieb ich mal, bei Simone ist sogar das Headbangen eine Ästhetik für sich. Und so war es auch an diesem Abend im Nürnberger Löwensaal, im Übrigen eine zweistöckige Location, was so ein Konzert zu einem ganz besonderen Erlebnis macht. EPICA verbindet alles, was man von einem modernen (Metal-)Konzert erwartet. Schnelles, hartes, kompromissloses Gitarrenspiel gepaart mit epischen Orchestersamples und eben diese unvergleichliche Stimme. Eine EPICA Show hat beinahe etwas Cineastisches, ein Soundtrack des Lebens sozusagen. Gleich fünf Stücke des immer noch aktuellen Albums "The Quantum Enigma" fanden sich in der Setlist wieder. Diese Songs rocken mittlerweile genauso wie die Klassiker "Cry For The Moon" oder "The Phantom Agony". Abgerundet mit einer großartigen Lightshow bleibt als Quintessenz nur ein Wort übrig: Erlebnis! Danke EPICA.

Setlist EPICA:
1. The Second Stone | 2. The Essence Of Silence | 3. Sensorium | 4. Chemical Insomnia | 5. Unleashed | 6. Martyr | 7. Cry For The Moon | 8. The Obsessive Devotion | 9. Victims Of Contingency | 10. The Phantom Agony
ENCORE: 11. Sancta Terra | 12. Unchain Utopia | 13. Consign To Oblivion

Text & Fotos : Matt Bischof