Nach einer Anfahrt von drei Stunden im Schneesturm und damit zwei verpassten Support-Acts standen die Zeichen sicher nicht auf "Highlight". Dass es dennoch anders kam, hatte sicherlich auch mit dem zu tun, was der Headliner in der ausverkauften Theaterfabrik zu München zu bieten hatte. Es ist durchaus etwas Besonderes, wenn beinahe die komplette EPICA Tour ausverkauft ist: noch erwähnenswerter ist, dass eine beträchtliche Anzahl an Fans die Reise aus Kolumbien, Chile, Brasilien oder auch Ägypten antraten, nur um dieser Band hinterher zu reisen. Was ist das Besondere an EPICA? Neider werden sagen: "Hübsche Sängerin, ganz klar!", aber das versuchen andere Bands auch. Noch echte Metaller im Gegensatz zum ganzen "New-Zeugs"? Auch da sind EPICA nicht allein. Eingängige 3-Akkord Songs, die im Radio rauf und runter gespielt werden? Vollkommen daneben!

Zugegeben, EPICAs Frontlady Simone Simons ist eine Hübsche, bei der selbst Headbangen anmutig und ästhetisch aussieht. Ihr Mezzosopran hat einen hohen Wiedererkennungswert, der perfekt zum epischen Klanggewitter passt, das Mark Jansen und seine Instrumentalkollegen im Hintergrund generieren. Es ist wohl der Kontrast aus purer Energie, Metalbombast und Zartheit, der EPICA so besonders macht. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob "The Essence Of Silence" vom aktuellen Hammeralbum "The Quantum Enigma" oder ein Klassiker wie "Cry For The Moon" dargeboten werden, das Publikum machte bis in die letzte Reihe mit. Die niederländischen Metal-Symphoniker haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie zu den Großen ihrer Sparte gehören.

SETLIST: 1. Originem | 2. The Second Stone | 3. The Essence Of Silence | 4. Unleashed | 5. Storm Of Sorrow | 6. Fools Of Damnation | 7. Martyr Of The Free World | 8. The Obsessive Devotion | 9. Victims Of Contingency | 10. The Last Crusade | 11. Cry For The Moon | 12. Design Your Universe

Text & Fotos: Matt