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Do 23.07.2015

IN THIS MOMENT | STARSET | FEARLESS VAMPIRE KILLERS

17.02.2015 | Strom, München | Ticket: 26,00 EUR

Katastrophen-Show in München! IN THIS MOMENT hinterlassen enttäuschte Fans und einen mehr als faden Beigeschmack!


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IN THIS MOMENT | STARSET | FEARLESS VAMPIRE KILLERS

17.02.2015 | Strom, München | Ticket: 26,00 EUR

Der Auftritt von IN THIS MOMENT Mitte Februar dieses Jahres in München, ist zwar schon einige Zeit her, unserer Meinung nach jedoch denkwürdig genug, um auch jetzt noch darüber zu berichten...

Nach zwei Stunden Fahrt auf der Autobahn und einer gefühlten Stunde Parkplatzsuche, kamen wir endlich beim Strom in München an. Der Club, der inmitten der Stadt an einer Straßenunterführung liegt, bietet in jeder Hinsicht so gut wie keinen Platz an... weder für Fahrzeuge davor, noch für Besucher innerhalb seiner Mauern... und schon gleich gar keinen für wartende Besucher, die sich ganze zwei Stunden (ab offiziellem Einlass) in der bayerischen Eiseskälte den Allerwehrtesten vor der Türe abfroren und bei unserer Ankunft mehr als mürrisch zeigten. Die Warteschlange verstopfte den Gehweg bis um die nächste Ecke. Ein Glück, dass wir also zu spät ankamen. Gute 20 Minuten später durften wir endlich ins Warme. Weitere 20 Minuten dauerte es dann, bis die erste Vorband, die FEARLESS VAMPIRE KILLERS auf die Bühne gingen. Doch nach nur vier Songs verließen sie diese auch schon wieder - was uns nicht weiter störte, denn die Show der fünf Engländer war ziemlich langweilig und der Sound klang wie aus einem siffigen Keller-Proberaum.

Nach der nervigen Warterei und der ohnehin schon massiven Verspätung machten wir uns ernsthaft Sorgen, wie lange der Dienstagabend noch werden würde, da wir ja schließlich wieder zwei Stunden nach Hause fahren mussten. Programmgemäß sollte nun die zweite Vorband STARSET spielen, auf die wir uns auch gefreut hatten... dachten wir zumindest. Nachdem der Laden proppenvoll war (man hatte den Eindruck, der Club war sogar überverkauft!) und es kaum noch ein Durchkommen gab, machte sich Max schon mal in Richtung Bühne auf, um rechtzeitig in Position zum Fotografieren zu stehen. Rechtzeitig... wie witzig! Nach ca. einer weiteren halben Stunde, in der absolut NICHTS geschah, begannen ein paar Roadies mit einer Seelenruhe die Bühnenkulisse aufzubauen. Die an den Tag gelegte Bequemlichkeit, mit der die Burschen vorgingen, machte mich offen gestanden richtig sauer! Ein wenig mehr Dampf hätte man schon geben können, um dem Publikum wenigstens den Eindruck zu vermitteln, dass alles gegeben wird, damit es schnell weitergeht. Doch dem zum Trotze und - wie sollte es anders sein - eine weitere halbe Stunde später (!) war dann klar, dass es keine zweite Vorband mehr geben wird und dafür IN THIS MOMENT direkt an den Start gehen würden. Was "in diesem Moment" (welch Wortspiel!) auch schon egal war, Hauptsache es würde endlich mal was passieren.

Frontfrau Maria Brink eröffnete mit "Sick Like Me" aus dem aktuellen Album den Set und nahm mit ihren beiden Blood-Girls-Tänzerinnen so viel Platz der Mini-Bühne ein, dass ihre Bandkollegen abseits (!) der Bühne, fast schon im Backstage-Bereich "unbeleuchtet" stehen mussten! Anscheinend haben sich die Amerikaner neuerdings "Klotzen statt Kleckern" auf die Fahnen geschrieben, was sich jedoch nur aufs Visuelle bezieht, während alles andere wohl nur noch peripher behandelt wird... anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, warum man anlässlich der Verspätung nicht kurzerhand die (ansonsten durchaus adrette) Verkleidungsaktion wegließ, um in der spärlich verbliebenen Zeit ein paar Songs mehr für die Fans spielen zu können und das womöglich in einem adäquaten Soundgewand... denn auch dieses ließ nur Anlass zum Kopfschütteln. Marias Headset-Mikrophon schien von der günstigen Sorte zu sein, und zu allem Übel hörte man aufgrund des grottigen Gesamtsounds deutlich, dass sie, wie ein billiges Ballermann-Schlager-Sternchen zu ihrer eigenen Playback-Stimme vom Band sang...

Der zweite Song "Adrenalize" gab dann Anlass zur Vermutung, warum es an diesem Abend zu so vielen Verzögerungen kam: Die Samples funktionierten nicht richtig, und so musste der Song sogar nochmal von vorne begonnen werden - der Albtraum jedes Musikers! Maria entschuldigte sich zwar mehrmals für die Verspätung und versuchte die Wogen zu glätten, doch was sollte das noch helfen, wenn nach fünf (!) Songs und einem völlig überflüssigen Instrumental-Medley aus PANTERA, METALLICA und SLAYER, und absolut lachhaften 40 Minuten Spielzeit, um kurz nach Mitternacht, dann trotzdem Schluss war? Anscheinend darf man im Strom, das umgeben von Wohngebäuden liegt, wohl nicht länger spielen... was sicher vorher bekannt war!

Auf metal-hammer.de wurde am nächsten Tag folgendes Statement der Band veröffentlicht:

"An die Fans in München, wir wollen uns aufrichtig für das entschuldigen, was gestern passiert ist. Es war, was technische Probleme betrifft, eine unserer schlechtesten Shows der letzten Jahre. An dem Tag ist einiges zusammengekommen: von falscher Ausrüstung, die uns geschickt wurde, über Probleme mit der Stromversorgung im Club und verschiedenen anderen Dingen, die wir nicht vorhersehen konnten. Wir sind viele Stunden gereist und haben viel Geld investiert, um euch einen speziellen Auftritt zu bieten, aber unglücklicherweise haben sich die Dinge anders entwickelt als geplant. Wir werden so bald wie möglich zurückkommen, um zu versuchen, diese Show wieder gutzumachen. Ansonsten wollen wir noch sagen, dass die Fans, die wir getroffen haben, unglaublich waren und dass wir euch mehr schätzen und lieben, als Worte ausdrücken können."

Summa summarum darf festgehalten werden, dass wir einen mehr als enttäuschenden Abend erleben mussten, IN THIS MOMENT, die wir beide auf CD sehr schätzen, nur noch bedingt live interessant sind, sich ein Ausflug nach München unter der Woche (zumindest ins Strom) leider nicht lohnt und bei allem Verständnis für etwaig aufkommende technische Probleme, Kommunikation doch das Zauberwort gewesen wäre. Zu keinem Zeitpunkt wurde das zahlende Publikum durch eine Ansage informiert, was los ist oder wie lange es noch dauern werde. In Anbetracht dessen und dass statt drei nur zwei Bands insgesamt 60 Minuten Musik spielten, waren die Leute sogar noch ziemlich ruhig, lediglich am Ende kamen ein paar zaghafte Buh-Rufe...

Text: Biggi
Fotos: Max

SETLIST: 1. Sick Like Me | 2. Adrenalize | 3. Sex Metal Barbie | 4. Instrumental-Medley | 5. Big Bad Wolf | 6. Whore

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