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Di 11.08.2015

CONCHITA WURST

Conchita

Sony | 14 Tracks | 50:46 Min.

4,0 Punkte

CONCHITA WURST

Conchita

Nach der deutschen Schlappe im diesjährigen 60. Wettbewerb der europäischen Nationen, schauen wir doch lieber wieder auf unsere Gewinnernachbarn vom letzten Jahr zurück. Wer jetzt noch nicht weiß, wovon ich spreche, es sei ihm verziehen. Schließlich muss man bei den Lesern eines Rock und Metal Magazins nicht davon ausgehen, dass sie sich den alljährlichen Eurovision Song Contest geben. Es sei jedoch jedem ans Herz gelegt, schließlich bringt der Wettbewerb so manchen Überraschungssieger hervor. Neben LORDI reiht sich auch die Travestiekünstlerin CONCHITA WURST. Die Austrosängerin traf letztes Jahr mit ihrem dramatischen Song "Rise Like A Phoenix" den Nerv der Masse. Zu gleichen Teilen lag das an ihrem anders sein, mit dem sie zu Toleranz aufrief und an dem James Bond artigen Sound ihres Liedes (was den ESC-Fans immer gefällt. Drama, Drama!).

Ein Jahr später gibt's den zugegeben guten Song neben dreizehn anderen Expressionen à la Wurst auf dem Debütalbum "Conchita". Bei jedem Lied scheint die Österreicherin einmal in der Genrekiste gewühlt zu haben. "Up For Air" versucht sich Dancefloor tauglich, "Put That Fire Out" marschiert mit Chor durch die Balladenlandschaft, "Out Of Body Experience" entführt mit orientalischen Klängen. Kaum verschnauft probiert sich CONCHITA WURST im Swing aus, was ihr im Gegensatz zu letzterem Song, den Wind aus den Schmalz-Segeln nimmt. Das Soulige in ihrer Stimme kommt gut. Zum Glück hebt CONCHITA WURST nicht nur die Balladenfahne hoch, dennoch haut sie auf die Dancefloortracks manchmal eine Schippe zu viel drauf. "Colours Of Your Love" kriegt eindeutig zu viel Autotune. Neben den plakativen, teilweise recht einfallslosen Textzeilen ("My heart is like a battlefield / You light me up like gasoline", "My heart is a firestorm / and all I needed was your flame") kann man CONCHITA WURST zumindest eingestehen, dass sie sich treu bleibt: Sie unterwirft sich keinen (Genre-) Grenzen, probiert sich in allen musikalischen Facetten aus. Dass sie mit ihrer Musik auch noch eine wichtige Message verbreitet ist ihr zweiter Pluspunkt.

Aufgewogen gegen die Minuspunkte werden das insgesamt aber leider nur 4 Flügelschläge unseres bärtigen Phönix.

Inka

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