Bild: JOEL HOEKSTRA’S 13
Di 29.03.2016

JOEL HOEKSTRA’S 13

Dying To Live

Frontiers | 12 Tracks | 54:53 Min.

9,0 Punkte

JOEL HOEKSTRA’S 13

Dying To Live

Der WHITESNAKE-Gitarrist hat schon drei Soloalben vor "Dying To Live" veröffentlicht, welche aber dem Publikum hier sicher weitestgehend unbekannt sein dürften. Ich für meinen Teil zumindest habe Hoekstra erst seit seinem Einstieg bei David Coverdales Band besser kennen und schätzen gelernt Immerhin hat er dort die Nachfolge von keinem geringeren als Doug Aldrich angetreten.

Was einem bei Hoekstras neuer Soloscheibe gleich auffällt, sind die Musiker welche sein Projekt veredeln: am Mikro die beiden Ausnahmesänger JEFF SCOTT SOTO (u.a. W.E.T., TALISMAN) und RUSSELL ALLEN (ADRENALINE MOB, SYMPHONY X). Am Bass der geniale Fretless-Künstler Tony Franklin (BLUE MURDER, THE FIRM). Aber was sind schon große Namen wert, wenn die Songs einen nicht vom Hocker hauen? Zum Glück ist das hier überhaupt nicht der Fall. Hoekstra legt ein feines Werk vor, welches keine Ausfälle aufweist und für mich zu den besten Hard Rock-Scheiben der letzten Monate gehört. Keine endlosen Gitarrensoli, sondern klasse Hard Rock Songs schmeicheln den Gehörgängen.

Gleich der Opener "Say Goodbye To The Sun" zeigt einem, wo der Hammer hängt. Russell Allen ist einer meiner absoluten Lieblings-Sänger und rotzt hier auch gleich mal ordentlich los. Ein wenig im Stile seiner Band ADRENALINE MOB startet das Album mit ordentlich Power. Auch der zweite Song "Anymore" schlägt in diese Kerbe, ist dabei etwas melodischer und hat einen Chorus vom Feinsten. Die nächsten drei Songs darf Jeff Scott Soto ans Mikro. Und er zeigt, dass er immer noch zur Elite der Rocksänger gehört. "Until I Left You" und "Long For The Days" sind deutlich kommerzieller und ruhiger als die beiden ersten Songs, ohne jedoch zu sehr ins Kitschige abzudriften. Beide im besten Soto-Style und für Fans von TALISMAN und Konsorten absolute Anspieltipps. Bei "Scream" zeigt Soto dann seine härtere Seite. Da kann er aber gegenüber Russell Allen nicht so richtig punkten, obwohl der Song wirklich klasse ist und auch wieder einen tollen Refrain spendiert bekommen hat. Bei "Never Say Never" ist dann wieder Allen am Start und hört sich ein wenig wie auf den Platten mit Jorn Lande an. Perfekter melodischer Hard Rock, wie man ihn sich wünscht.

Auch die restlichen Songs fallen keineswegs ab und am Ende muss ich doch den Hut ziehen. HOEKSTRA hat da ein Hard Rock-Juwel veröffentlicht, perfekt produziert und ohne Durchhänger. Dazu kann der Mann richtig gut Gitarre spielen. Was aber nahe liegt, wenn man von David Coverdale zum Axeman der weißen Schlange berufen wird.

Klassischer Hard Rock ist lebendiger denn je, was diese Platte eindrucksvoll beweist. Mit klasse Songs und bestens aufgelegten Mitstreitern kegelt HOEKSTRA locker alle 9e um.

Holger Kling

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