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Mi 02.09.2015

OOMPH!

XXV

Airforce1 | 14 Tracks | 54:34 Min.

7,0 Punkte

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OOMPH!

XXV

Seit 1989 gibt es OOMPH, da zieht man schon den Hut. Pioniere der Neuen Deutschen Härte sind sie, zusammen mit MEGAHERZ (damals noch mit EISBRECHER-Frontmann Alex Wesselsky) und den Übervätern RAMMSTEIN gaben sie in dieser neuen Musikrichtung in den Neunzigern maßgeblich den Ton an. Begonnen hat man Ende der Achtziger mit Electronic Body Music, ehe man sich für kurze Zeit dem Crossover verschrieben hatte, um dann wie erwähnt eine Bank im Bereich der Neuen Deutschen Härte zu werden.

Ja, lange sind Dero Goi, Crap und Robert Flux schon im Musikbusiness und speziell bei der letzten Scheibe "Des Wahnsinns fette Beute" hat man doch deutlich heraus gehört, dass man neue Wege beschreiten will und dafür die Songs nicht mehr so eingängig und direkt präsentiert, wie man das von den Vorgängern gewohnt war. Nachdem 2007 der Bundesvision Songcontest von Stefan Raab gewonnen werden konnte (zusammen mit Marta Jandová von DIE HAPPY), war irgendwie die Luft raus.

Das neue Album "XXV" geht nun wieder einen Schritt zurück. Härter, direkter sind die Songs gegenüber dem Vorgänger. Allesamt ausgestattet mit einer druckvollen Produktion, welche mit viel Power aus den Boxen knallt. Gleich zu Beginn geht es mit "Dein Retter" und "Alles aus Liebe" ordentlich ab. Speziell die erste Hälfte des Albums lässt einen kaum durchschnaufen, was aber auch etwas eintönig wirkt. Gegen Ende nehmen OOMPH ein wenig das Tempo raus ohne aber einen richtigen Höhepunkt abzuliefern.

Bitte nicht falsch verstehen: "XXV" ist ein Platte, die ordentlich abgeht und wieder mit Texten ausgestattet ist, die genug Interpretationsspielraum geben. Ganz so, wie man es von OOMPH! eben gewohnt ist und auf "Des Wahnsinns fette Beute" nicht immer finden konnte. Hier liegen gleichzeitig Stärke und Schwäche des Albums: die "alten" Fans wird es freuen, dass OOMPH! wieder auf bekannten Pfaden wandeln. Aber dass man sich oft dabei ertappt, den einen oder anderen Song schon mal irgendwo gehört zu haben führt zu einem Punktabzug.

Irgendwie ist es wie in einer langjährigen Beziehung. Man weiß, was man aneinander hat. Man ertappt sich aber auch immer wieder mal bei dem Gedanken, dass alles ein wenig langweilig ist und ein frischer Wind gut tun würde. Das eingegangene Abenteuer mit dem letzten Album hat aber auch nicht den erhofften Kick gebracht. Und nun gehen OOMPH! den sicheren Weg und scheinen aber selbst nicht so richtig zu wissen, wo man in der Zukunft hin will.

Hört Euch "XXV" einfach mal an und bildet Euch eine eigene Meinung. Die Kritiken der Kollegen waren teilweise dem Verriss nahe, die Fans finden die Platte klasse. Ich würde das neue Werk von OOMPH! irgendwo dazwischen ansiedeln: ein Meisterwerk ist "XXV" nicht, aber doch auch mehr als eine Platte, welche man bei einer Autofahrt so nebenbei hört und schnell vergisst.

Man muss aber schon ordentlich 7, um richtige Höhepunkte auszumachen. Am ehesten können mich noch die Songs "Mary Bell" und "Jetzt oder nie" überzeugen und seien hier mal als Anspieltipps genannt.

Holger

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