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Di 17.01.2017

PROJECT PITCHFORK

Look Up, I’m Down There

Trisol | 12 Tracks | 85:00 Min


Düster-Electro auf gewohnt hohem Niveau.

9,0 Punkte

PROJECT PITCHFORK

Look Up, I’m Down There

Sie haben noch lange nicht genug: Im Sommer veröffentlichten PROJECT PITCHFORK mit der "Second Anthology" ihre zweite Werkschau über das künstlerische Gesamtschaffen der Dark-Wave-Band. Nun legen Peter Spilles, Dirk Scheuber und Jürgen Jansen mit "Look Up, I'm Down There" den nächsten Long-Player vor und bestätigen damit wieder einmal den Status Quo: An PROJECT PITCHFORK kommt so schnell keine Band vorbei, die sich in der Schwarzen Szene beweisen will.

In gewohnter Exzellenz und lakonischer Lässigkeit führt das Album der Hanseaten einmal quer durch sämtliche Merkmale der Musik von PROJECT PITCHFORK: Eine wirkliche Spannungskurve lässt sich beim Hören dabei kaum ausmachen, wechseln sich satte, harte Stücke doch mit Tracks beinahe verspielter, elektronischer Handschrift ab.

Nach dem beschwingten Ritt "Into The Orbit", welches den Hörer auf eine beinahe cineastische Reise durch sphärische Klangwelten des Synthesizers mitnimmt, warten PROJECT PITCHFORK auf dem nachfolgenden "Titânes" mit einem düsteren, schwelenden Rhythmus auf. Wie schwarze Seide legt sich die tiefe Stimme von Peter Spilles auf den eingängigen Klangteppich und schafft einen Song, dessen hypnotischer Wirkung es schwer fällt sich zu entziehen.

Gegen diese kantige, klare Nummer hebt sich "Propaganda Child" in seiner eingängigen Cyber-Aufmachung ab und bohrt sich vor allem mit dem eingängigen Chorus hitverdächtig in den Gehörgang.

Auch die nächsten Songs bestechen mit diesem Ohrwurmpotential, ehe das titelgebende "Look Up, I'm Down There" erneut einen Kontrapunkt auf der Scheibe setzt: Eher melancholisch sehnsüchtig halten stampfende, klare Beats sich auf der Nummer stark zurück - im Vordergrund steht ganz klar Peter Spilles mit seiner sehnsüchtigen Interpretation, welche von der hymnischen Background-Melodie des Synthesizers nur umso eindrucksvoller in den Fokus gerückt wird.

PROJECT PITCHFORK spielen auf "Look Up I'm Down There" mit sämtlichen Facetten ihres musikalischen Schaffens, ehe sie den Hörer mit "Sky Eyes", einer getragenen Ballade mit Hall-Effekt aus dem neuen Opus herausgeleiten. Elektronische Effekte übernehmen hierbei auf solch subtile Art den Part der ansonsten obligatorischen Geige - Gänsehauteffekt garantiert.

Mit "Look Up, I'm Down There" schaffen PROJECT PITCHFORK eine düster-verführerische Klangwelt, die auch thematisch mit Themen Tod und Isolation in eher dunklen Abgründen der menschlichen Seele wühlt. Musikalisch stehen die Zeichen bei den Hamburger jedoch auf Neuanfang statt auf Zerfall: Die 9 griechischen Musen waren den Musikern wohl ebenso wohlgesonnen wie die Autorin.

Leoni Dowidat

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