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Di 20.10.2015

ROYAL HUNT

XIII – Devil’s Dozen

Frontiers Records | 8 Tracks | 49:45 Min.

5,0 Punkte

ROYAL HUNT

XIII – Devil’s Dozen

ROYAL HUNT haben ein Problem. Oder besser gesagt zwei Probleme. Diese heißen „Moving Target“ und „Paradox“. Das waren Mitte der Neunziger die beiden erfolgreichsten Scheiben der Band um Bandgründer und Keyboarder André Andersen. Beide sind zwar keine Meilensteine des melodischen Hard Rock, aber doch sehr gute Alben mit einigen herausragenden Songs. Seither schaffen die Dänen es aber nicht mehr, an die glorreichen Tage anzuknüpfen. Obwohl seit 2011 wieder Sänger D.C. Cooper am Mikro steht, der bei besagten Werken auch Sänger von ROYAL HUNT war.

In der Zeit zwischen 1998 und 2011 kämpfte man nicht nur mit diversen Umbesetzungen im Line-Up, auch die in der Zeit veröffentlichten Alben konnten weder Fans noch Kritiker so richtig überzeugen.

Obwohl das teilweise ganz gute Alben waren und mit John West und ab 2007 Mark Boals hochkarätige Sänger am Werk waren, der frühere Erfolg konnte nicht mehr erreicht werden. Seit 2011 ist wie erwähnt D.C. Cooper wieder an Bord, aber kommerziell hat sich das bisher nicht ausgezahlt. Die seither veröffentlichten Platten „Show Me How To Live“ und „A Life To Die For“ blieben hinter den Erwartungen zurück, zu sehr fehlten hochkarätige Songs im Stil der alten Tage wie „Message To God“.

Live habe ich ROYAL HUNT 2014 gesehen, und da hatten mich die Dänen wieder begeistert. D.C. Cooper ist ein charismatischer Sänger, die Band mit Keyboarder André Andersen, Gitarrist Jonas Larsen, Basser Andreas Passmark und Drummer Allan Sørensen perfekt aufeinander eingespielt und immer eine Spur kantiger und härter als auf den Tonkonserven.

Die Vorfreude auf den dreizehnten Longplayer der Band war also da. Und die Enttäuschung über „XIII – Devil’s Dozen“ dann leider umso größer. ROYAL HUNT haben immer noch das Problem, dass richtige Ohrwürmer Mangelware sind und die Band das Niveau nicht über zwei oder drei Songs am Stück halten kann. Dazu hat Bandleader Andersen seinen Mitmusikern Zurückhaltung auferlegt. Dafür legt er umso mehr los: Die Keyboards und Synthies sind dermaßen dominant, dass mir für die Produktion nur ein Wort einfällt: Barock. Alles wirkt überladen und kitschig, verspielt und zugekleistert mit zuviel Pathos. Wenn man sich Songs wie „May You Never (Walk Alone)“ oder „A Tear In The Rain“ anhört und sich vorstellen kann, wie diese mit einer entsprechenden Produktion rüberkommen hätten können, ist das schon etwas schade. Dazu gibt es auch noch einen Totalausfall mit „A Heart On The Platter“, bei dem sich selbst D.C. Cooper nur wie ein schlechtes Plagiat vergangener Zeiten anhört.

Live werde ich mir ROYAL HUNT sicher wieder ansehen, aber „XIII – Devil’s Dozen“ wird nach maximal 5 Durchgängen wieder von meiner Playlist verschwinden.

Holger 

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