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Sa 31.10.2015

SAXON

Battering Ram

UDR | 11 Tracks | 50:18 Min.

8,0 Punkte

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SAXON

Battering Ram

Nach dem grandiosen und hoch gelobten letzten Album "Sacrifce" schlagen SAXON mit "Battering Ram" wieder zu. Und wie. Man mag es kaum glauben, aber auf ihre alten Tage ist von Ermüdungserscheinungen nichts zu spüren. Im Gegenteil: "Battering Ram" fetzt dermaßen kompromisslos aus den Boxen, dass man kaum Zeit zum Luftholen hat. Neben dem Albumtitel sprechen auch so manche Songtitel eine eindeutige Sprache: "The Devils Footprints", "Destroyer" oder "Hard And Fast". "Ein bisschen weniger Rock'n'Roll, ein bisschen mehr Heavy Metal" verspricht Sänger Biff Byford. Und in der Tat waren SAXON in Summe noch nie so heavy unterwegs.

Aber auch die Fans der guten alten SAXON-Trademarks brauchen sich keine Sorgen zu machen: mit "Queen Of Hearts" und "Eye Of The Storm" gibt es zwei Midtempo-Stampfer vom Feinsten. Über allem thront für mich aber "Top Of The World". Ein melodischer SAXON-Kracher, der sich hinter manchem Klassiker der Band nicht verstecken muss.

Beim vorletzten Song versuchen sich SAXON mit "Kingdom Of The Cross" noch an etwas ganz anderem: Sänger und Schauspieler David Bower trägt ein Gedicht vor, das eine Geschichte aus dem Ersten Weltkrieg erzählt. Hier fühle ich mich ein wenig an "Defender" von MANOWAR erinnert, und der Song erzeugt wirklich eine ganz eigene Wirkung. Zum Schluss fetzen SAXON dann aber mit "Three Sheets To The Wind" wieder wie in alten Zeiten. Und sorgen dafür, dass man sofort wieder die Play-Taste drückt, um sich "Battering Ram" nochmals von vorne anzuhören.

Andy Sneap hat, wie schon bei "Sacrifice", eine gewohnt gute Produktion abgeliefert. In Sachen Metal kennt sich der Mann eben aus, hat er doch schon Bands wie MEGADETH, ACCEPT, EXODUS oder TESTAMENT produziert.

Schön auch, dass Drummer Nigel Glockler nach seiner kurzen Auszeit auf Grund einer Erkrankung wieder fit ist und am neuen Album mitwirken konnte. Die beiden Gitarristen Paul Quinn und Doug Scarratt schütteln melodische Soli vom Feinsten aus dem Ärmel. Was aber leider ein wenig fehlt, sind einprägsame Refrains. Manche Songs brauchen zwei oder drei Durchläufe, um ihre Wirkung zu entfalten. Ausnahme ist das oben schon erwähnte "Top Of The World", das ich gerne neben dem Opener und Titeltrack als Anspieltipp nenne.

"Battering Ram" wird von einigen Kritikern (mal wieder) als bestes SAXON-Album seit "Crusader" gefeiert. Da stimme ich nicht ganz zu. Aber SAXON ist tatsächlich eine Band, die seit über 35 Jahren nie von der Bildfläche verschwunden ist und seit "The Inner Sanctum" im Jahr 2007 die Qualitätsschraube nochmals deutlich angezogen hat. Man besinnt sich auf seine Wurzeln, ohne aber altmodisch und angestaubt zu klingen. So soll das sein.

Wer SAXON mag, wird sich das Album eh besorgen. Aber eigentlich kann man jedem, der auf harten aber stets melodischen Metal steht, die Scheibe ans Herz legen. Außerdem ist "Battering Ram" der perfekte Soundtrack, um mal wieder die Kutte aus der Kiste zu holen und seine Heavy-Tr8 auszuführen.

Holger

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