Mit ihrem gleichnamigen Debütalbum haben THE PHANS ein Album auf dem Markt gebracht, das an die großen Meister des Hard Rocks der 70er Jahre anknüpft und dessen Erbe weiterträgt. Wie man weiß, kopieren die Schüler die Lehrer nicht, sondern sie lernen von ihnen und entwickeln dann selber ihren eigenen Still. So ist es auch mit den neun Songs im ersten Album von THE PHANS. Man spürt in den Songs den Spirit von BLACK SABBATH, DEEP PURPLE oder auch LED ZEPPELIN, man hört aber eigene Elemente der Band. Die rauchig-kantige Stimme und der Bass von Karl, die coolen Riffs von Matze und das energische Schlagzeug von Dany haben ihren eigenen Charakter, der sich über alle Songs im Album zieht.

Den Einstieg im Album macht der Song "Phage", der klar gegliedert ein guter Hard Rock-Song ist und uns gleich für das Album einstimmt. "Coil" macht im ähnlichen Still gleich weiter. In eine Passage sammelt sich eine Spannung, die sich dann mit einem Schrei von Karl entlädt. Wenn ich da grad mit dem Auto auf der Autobahn bin, möchte ich instinktiv beschleunigen und alle überholen!

"Empire" beginnt bluesmäßig und wechselt dann das Tempo mit gelungenen Übergängen von Gitarre und Schlagzeug, sehr gut! Der Song "Twendy-O-Fife" ist ein guter Song ohne Überraschungen. Das nächste Stück "Zzyzx 1.1" (nein, ich hab mich nicht vertippt! J) ist ein Meisterstück von THE PHANS. Es wechselt gekonnt zwischen ruhigen und aggressiven Passagen und das Gitarrensolo von Matze zum Schluss ist einfach klasse! Der "Bulletsucker" ist, finde ich, kurz und knackig. "A Siren's Death" macht ähnlich weiter, hält aber mit seinen sechs Minuten länger und ist abwechslungsreicher. Der vorletzte Song "Crooked And Submissive" ist der energischste von allen mit einer romantischen Mitte ...sehr gut gemacht! Den Abschluss macht das etwas ruhigere Stück "Clarity". Eine schnelle Passage darf aber auch hier nicht fehlen.

Das Debütalbum von THE PHANS ist ein gelungenes Album. Die Auswahl der Songs ist gut. Der Still der Band ist über alle Songs unverkennbar. Die Songs mit Längen über sechs Minuten sind immer gut aufgebaut und wirken nicht wie in die Länge gezogen. Das Cover regt zum Nachdenken an. Die Aufnahme des Albums ist typisch für 70er Jahre Rock. Wenn das so gewollt war, dann passt es. Ich mag Alben, die ich in einem Stück höre, ohne Songs überspringen zu wollen, und das ist so ein Album. Nach meinem Geschmack verdient dieses Album 7 Punkte.

Niko Festas