Bild: THRESHOLDBild: THRESHOLDBild: THRESHOLDBild: THRESHOLDBild: THRESHOLDBild: THRESHOLDBild: THRESHOLDBild: THRESHOLD
Do 31.03.2016

THRESHOLD

European Journey

Nuclear Blast | 15 Tracks | 110:56 Min.

8,0 Punkte

Weitere Informationen unter:

THRESHOLD

European Journey

THRESHOLD verfolge ich schon seit ihrem dritten Album "Extinct Instinct" aus dem Jahr 1997, das seinerzeit von Damian Wilson eingesungen worden ist. Danach hat Wilson die Band verlassen und wurde von Andrew "Mac" McDermott ersetzt. Seit 2007 ist Wilson nach dem Ausstieg von "Mac" McDermott wieder ans Mikro zurückgekehrt. Und ich hatte mit ihm Anfangs meine Probleme, wie ich zugeben muss. Denn Mac war für mich der perfekte Sänger von THRESHOLD. Die perfekte Symbiose zwischen Progressive Metal und gutem, harten Rock. Alle THRESHOLD-Alben mit Mac am Mikro haben Klassikerstatus. Speziell das letzte von ihm eingesungene Album "Dead Reckoning" gehört zum Besten aus dem Bereich Progressive Metal. Immer noch eines meiner Alben für die einsame Insel.

Als dann Mac die Band verlassen musste und durch Damian Wilson ersetzt wurde, war ich hin und her gerissen. Ist er doch ein erstklassiger Sänger, was er ja auf "Extinct Instinct" eindrucksvoll bewiesen hat. Aber seine hohe Stimme unterscheidet sich doch maßgeblich vom raueren Organ McDermotts. Die beiden neuen Platten mit Damian Wilson, "March" und "For The Journey" sind klasse geworden, auch wenn ich meine Zeit gebraucht habe, mich mit dem neuen Sound der Band anzufreunden. Und wie Wilson die Klassiker der Band live präsentieren wird, war schon eine spannende Frage.

Mittlerweile hat Damian Wilson etliche Konzerte mit THRESHOLD absolviert und die Fans gehen den neuen Weg der Band mit. Speziell bei den härteren Songs (z.B. "Slipstream") vermisse ich aber doch den 2011 viel zu früh verstorbenen "Mac" McDermott. Insgesamt gesehen haben sich aber THRESHOLD stets weiterentwickelt und sind live immer noch eine der besten Prog-Metalbands überhaupt. Die Mischung bei den aktuellen Livegigs zwischen den Klassikern und neuerem Material vernachlässigt meiner Meinung nach ein wenig die frühern Alben. Das liegt aber sicher daran, dass man speziell die beiden neuen Werke mit Damian Wilson promoten möchte.

Die vorliegende Doppel-CD gibt nun einen guten Überblick über die letzte Tour. Der Sound ist klasse, die Band ist bei den Konzerten in prächtiger Spiellaune. Schade finde ich, dass kein ganzes Konzert mitgeschnitten und veröffentlicht worden ist, sondern eine Zusammenstellung aus verschiedenen Konzerten. So kommt leider keine richtige Live-Atmosphäre auf. Zudem hört sich speziell der Gitarrensound manchmal an, als ob Karl Groom bei der nachträglichen Produktion fleißig nachgebessert hat.

Fakt ist aber, dass THRESHOLD live immer noch eine Garantie für einen prächtigen Abend sind. Und Damian Wilson am Mikro macht seine Sache auch immer besser. Live hat Wilson die Fans eh im Griff. Der überaus sympathische Sänger hat eine tolle Bühnenpräsenz und technisch ist er absolute Spitzenklasse. Das gilt übrigens auch für die anderen Musiker. Die beiden Köpfe der Band, Karl Groom an der Gitarre sowie Richard West an den Keyboards, dazu Bassist Steve Anderson und Drummer Johanne James sowie der zweite Gitarrist Pete Morten zählen allesamt zu den Besten der britischen Prog-Metalszene.

Anfang 2016 waren THRESHOLD dann wieder auf Tournee in Deutschland (und Europa). "European Journey" m8 Spaß und ist ein tolles Live-Dokument, dem aber etwas mehr Livefeeling und der ein oder andere Hit aus der Mac-Ära gut getan hätten.

Holger

BITTE KLICKT HIER AUF GEFÄLLT MIR! DANKE!