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So 27.03.2016

TRIVIUM

Silence In The Snow

Roadrunner | 11 Tracks | 43:12 Min.

5,0 Punkte

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TRIVIUM

Silence In The Snow

So, jetzt wollen auch TRIVIUM die großen Hallen entern und gehen einen ähnlichen Weg wie BRING ME THE HORIZON. Auch diese haben ihren Sound mittlerweile verändert und enorm viel Pop-Appeal ins Metalgewand gepackt. Aber während BRING ME THE HORIZON diesen Stilwechsel auf zwei Alben verteilen, stellen TRIVIUM ihren Sound quasi von einem zum nächsten Longplayer gründlich um. Wenn man jetzt nochmals "In Waves" aus dem Jahr 2011 und das letzte Album "Vengeance Falls" anhört, kann man zwar da schon eine kommerziellere Ausrichtung feststellen, aber es scheppert bei "Vengeance Falls" immer noch ordentlich und vor allem abwechslungsreicher aus den Boxen als aktuell bei "Silence In The Snow".

Ist TRIVIUM jetzt eine komplett neue Band? Geht das gut? Man muss natürlich anmerken, dass die Band schon in der Vergangenheit des Öfteren deutliche Stilwechsel vollzogen hat, ohne dabei aber den eigenen Sound zu sehr in eine neue Schublade gezwängt zu haben. Die Meinungen im Netz sind dazu jedenfalls sehr kontrovers. Und nach dem ersten Anhören stellt sich bei mir auch eine deutliche Ernüchterung ein. Die Band hat mit diesem Schritt sicher ihre Identität ein Stück weit aufgegeben, und es würde mich nicht wundern, wenn viele alte Fans diesen Weg nicht mitgehen wollen. Um auf der anderen Seite dann aber neue Fans dazuzugewinnen, muss man auch ein Album abliefern, das sich vom üblichen Standardsound ein wenig abhebt. Und hier liegt das Problem: TRIVIUM bieten auf "Silence In The Snow" austauschbaren US-Hard Rock mit Achtziger-Appeal, der so auch von vielen anderen (unbedeutenden) Bands stammen könnte. Es gibt kaum einen Song, der einem im Ohr hängen bleibt. Die Vocals von Sänger Matthew Heafy ziehen sich in einer Eintönigkeit durch das Album, das man manchmal gar nicht merkt, dass ein neuer Song begonnen hat. Hier reißt nix aus, weder härtemäßig nach oben noch durch eine Ballade nach unten. Das ist sehr schade, halte ich Heafy doch für einen begnadeten Metal-Shouter.

Vielleicht ist das Songwriting aber auch das eigentliche Problem der Scheibe. Wäre das Material insgesamt etwas ungeschliffener und abwechslungsreicher, hätte man mit der melodischeren Gesamtausrichtung besser leben können. Versteht mich nicht falsch! Die Platte ist gut produziert. Cory Beaulieu an der Gitarre, Paolo Gregoletto am Bass und der neue Drummer Mat Madiro machen ihre Sache gut und haben sicher nix verlernt. Mit "Dead And Gone" und "The Ghost That's Haunting You" sind zwei Songs vertreten, die zeigen, was möglich gewesen wäre. Aber wenn ich dann wieder "In Waves" in den Player schiebe, fällt "Silence In The Snow" deutlich nach unten ab.

Hoffen wir mal, dass TRIVIUM sich mit diesem Album nicht ins musikalische Niemandsland bugsieren und beim nächsten Album wieder die Keule etwas heftiger schwingen. Mit viel Wohlwollen und in der Hoffnung, dass die neuen Songs live dann doch etwas mehr knallen, gebe ich 5 Punkte. Aber hört doch mal in "Silence In The Snow" rein und bildet Euch eine eigene Meinung...

Holger

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