VIRGIN STEELE
Nocturnes Of Hellfire & Damnation
Einst hatte David DeFeis eine Vision, einen Sound im Kopf. Beeinflusst von Dichtern des neunzehnten Jahrhunderts, wie etwa Lord Byron, kreierte er durch Hinzufügen von Theater-ähnlichen Elementen eine recht eigene, markante Spielrichtung des Heavy Metal. DeFeis selbst bezeichnet seinen Sound gegenüber dem britischen Fireworks Magazine als "Gothic Blues" und "Barbaric Romantic Music". Bereits im Jahr 1981 beginnt die Geschichte der East-Coast Symphonic Metal Band VIRGIN STEELE. Nach fünfjähriger Pause schlägt es jetzt dreizehn: Mit "Nocturnes Of Hellfire & Damnation" veröffentlichen die Amerikaner den Nachfolger von "The Black Light Bacchanalia" und damit ihr dreizehntes und vielleicht düsterstes Studioalbum.
Hellfire - da fällt mir doch spontan "Hellfire-Tobi" Sammet ein. Insbesondere die ersten Songs, wie "Lucifers Hammer", erinnern mich eine Spur weit an Sammets frühe AVANTASIA Werke, oder auch an CRIMSON GLORY. Anfangs ist "Nocturnes Of Hellfire & Damnation" energiegeladen, von Double-Bass-Einsätzen und fesselnden Gitarren-Riffs geprägt, verfügt über großartige Melodien und Bombast. Zum Ende hin, ich denke zum Beispiel an "Delirium" oder "Hymns To Damnation", wird es doch sehr melancholisch und mystisch. DeFeis' teils flehenden, wispernden Gesang und zeitweises Aufschreien muss man mögen. Diese experimentellen Vocals gehören aber nun einmal zum Konzept von VIRGIN STEELE und sind recht entscheidend für die Wirkung des Albums.
Mastermind und Multiinstrumentalist David DeFeis kann man ohne Bedenken als Visionär bezeichnen, doch ist er für manchen Hörer vielleicht zu visionär. Ich lege 7 schwarze Rosen vor den Wasserspeier.
Iris