Die STAR TREK-Parodie GALAXY QUEST - Planlos durchs Weltall (Wer ist dieser Mensch, der sich immer diese bescheuerten deutschen Untertitel überlegt?!?) macht auch 16 Jahre nach ihrem Kino-Debüt noch mächtig Spaß. Der Schauspieler Jason Nesmith (Tim Allen) alias Commander Taggert und seine Weggefährten sind viele Jahre nach der Absetzung der beliebten Science-Fiction-Serie "Galaxy Quest" nur noch Schatten ihrer selbst. Gemeinsam treten sie bei Conventions oder Eröffnungen von Einkaufszentren auf und Jasons immer noch vorhandene Großkotzigkeit geht Gwen DeMarco (Sigourney Weaver), Alexander Dane (Alan Rickman) und den anderen immer mehr auf den Geist. Eines Morgens stehen vier vermeintliche "Galaxy Quest"-Fans vor Nesmiths Villa und überzeugen den verkaterten Schauspieler, sie auf ihr Raumschiff zu begleiten, um ihnen gegen den Bösewicht Sarris zu helfen. Erst nachdem er unbeholfen in ihren interstellaren Krieg eingegriffen hat, kapiert Nesmith, dass die sich selbst als Thermianer bezeichnenden Fans nicht nur aus einer anderen Stadt, sondern aus einem anderen Sonnensystem stammen. Die Thermianer hatten die Ausstrahlungen der Serie "Galaxy Quest" für "historische Dokumente" und für echt gehalten. Sie haben das Serien-Raumschiff nachgebaut und zählen nun auf den Commander und seine Crew. Nesmith muss sein altes Team zusammentrommeln, um die völlige Auslöschung der Thermianer durch Sarris zu verhindern, die sich erst durch ihren blinden Glauben an die Echtheit von "Galaxy Quest" zur Zielscheibe gemacht haben.

Die Grundidee hinter GALAXY QUEST ist auch heute noch genial: Was wäre, wenn es da draußen wirklich mehr oder weniger intelligentes Leben gäbe, das den teilweise ziemlich großen Müll, der durch die Äther der Erde gefunkt wird, für bare Münze nimmt? Kocht gerade jemand auf Alpha Centauri Crystal Meth nach Walter Whites Rezept, tuckert ein TRAUMSCHIFF über die Meere eines Planeten im System Epsilon Reticuli A oder will man der Erde lieber nicht zu nahe kommen, weil man Angst vor einem realen Todesstern hat? GALAXY QUEST greift all die großen und kleinen Unglaubwürdigkeiten und Vorhersehbarkeiten von STAR TREK auf und nimmt sie auf die Schippe. Zu komisch ist dabei, wie Guy Fleegman (Sam Rockwell) vor einem Außeneinsatz feststellt, dass sein Name ja gar nicht "Guy" ist und er offenbar der Typ ist, der nur in einer Serien-Folge auftaucht, plötzlich im Mittelpunkt steht und an deren Ende natürlich stirbt.

Fazit: GALAXY QUEST - Planlos durchs Weltall ist für mich die nach MEL BROOKS´ SPACEBALLS beste Sci-Fi-Parodie, die es gibt, wenn auch nicht ganz so durchgeknallt wie Lord Helmchen & Co. Unvoreingenommene Trekkies, die ihre Lieblingsserie nicht unbedingt als Religion und GALAXY QUEST als Blasphemie betrachten, kommen hier voll auf ihre Kosten.

Dr. Haag