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Di 02.06.2015

RAY DONOVAN

Staffel 1

OT: dito | USA 2013 | Drama, Krimi | R: div. | D: Liev Schreiber, Jon Voight, Paula Malcomson, Pooch Hall | Bild: 1,78:1 | Ton: DTS-HD HR 5.1 (d/fr/es/po), Dolby TrueHD 5.1 (e) | 633 Min. | Discs: 6 | FSK: 16 | Paramount | VÖ: erhältlich | Wendecover: nein | Blu-ray

Film: 9,0
Bild: 9,0
Ton: 9,0
Extras: 6,0

RAY DONOVAN

Staffel 1

Bei der Masse an gehypten US-Serien fällt es manchmal schon nicht leicht, eine Auswahl zu treffen, wer der eigene neue (Anti-)Held sein soll. RAY DONOVAN ist bei mir derzeit ganz weit vorne. Der irischstämmige Ray (Liev Schreiber) ist ein Cleaner, Fixer oder - auf gut deutsch gesagt - Problemlöser. Man könnte seinen Job und die selbst im Angesicht einer Leiche immer ruhige und durchdachte Herangehensweise vielleicht am besten mit Mr. Wolf (Harvey Keitel) aus PULP FICTION vergleichen. Wo andere einen Herzinfarkt bekämen, analysiert er kühl die Situation und holt für sich und seine Klienten das im Moment Beste heraus. Hätte Boris Becker einen Mann wie Ray auf seiner Gehaltsliste gehabt, ihm und dem Rest der Welt wären die Peinlichkeiten rund um Samenraub (klasse aufgegriffen in Folge 6) sowie Mutter und Tochter Ermakova erspart geblieben. Alles läuft klasse im Leben des aus Boston stammenden Ray - bis auf sein Privatleben. Seine Frau Abby (Paula Malcomson) und seine beiden Kinder leben mit ihm in einem Vorort von Los Angeles. Besonders Abby misstraut ihm, da selbst sie nicht genau weiß, was eigentlich sein Job ist. Als Rays Vater Mickey (Jon Voight) nach zwanzig Jahren überraschend aus dem Gefängnis entlassen wird, in das ihn damals Ray und seine Geschäftspartner gebracht haben, gerät alles aus den wackligen Bahnen. Mickey, der nach Ansicht von Ray der schlimmste Einfluss ist, den ein Mensch haben kann, drängt sich (zurück) in die Leben von Rays alles andere als gefestigten Brüdern (einer leidet an Parkinson, der andere wurde als Kind von einem Priester missbraucht) und von Rays Familie. Ray muss Mickey loswerden, um sich und seine Liebsten zu beschützen. Doch auch Mickeys vorzeitige Haftentlassung birgt ein Geheimnis, das allen Donovans gefährlich werden könnte.

RAY DONOVAN erinnert durch die allgegenwärtigen Bezüge zu Boston und den irischen Wurzeln der Familie Donovan unweigerlich an den genialen Film DEPARTED - Unter Feinden mit Leonardo DiCaprio und Jack Nicholson. Die Charaktere sind authentisch gezeichnet und perfekt besetzt. Auch wenn ich Liev Schreiber bis hierhin in keiner seiner Rollen wirklich überzeugend fand, den kalten, von Selbstzweifeln geplagten Ray nehme ich ihm ab. Jon Voight kann als Mickey endlich mal wieder zeigen, welch phantastischer Schauspieler er ist. Der gebrochene Mickey, der sein altes Leben und seine Familie mit allen Mitteln zurück haben will und dabei häufig übers Ziel hinausschießt, scheint dem für 76 Jahre noch unglaublich agilen Voight auf den Leib geschrieben zu sein.

Fazit: Fans von BREAKING BAD, DEPARTED - Unter Feinden oder DIE SOPRANOS kann ich RAY DONOVAN nur ans Herz legen. Ihr werdet jede einzelne Folge aufsaugen und anschließend zusammen mit mir auf die Deutschland-Veröffentlichung der zweiten Staffel hinfiebern.

Dr. Haag

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