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Fr 24.04.2015

SCHOSSGEBETE

SCHOSSGEBETE | OT: dito | GER 2014 | Thriller | R: Sönke Wortmann | D: Jürgen Vogel, Lavinia Wilson, Juliane Köhler u.a. | Bild: 2.35:1 (16:9) | Ton: DTS-HD HR 5.1 (d) | 93 Min. | Discs: 1 | FSK: 16 | Constantin / Highlight | VÖ: erhältlich | Wendecover: ja | BD

Film: 8,5
Bild: 8,0
Ton: 8,0
Extras: 6,0

SCHOSSGEBETE

Die meisten Deutschen finden Seelenstriptease unangebracht und peinlich. Weil man die heile Welt am besten aufrecht erhält und weil es andere Menschen nichts angeht. Und überhaupt: Wen interessiert eigentlich, was in deinem mickrigen, kleinen Leben passiert? Aber genauso viele Deutsche schauen zu gern durchs Schlüsselloch, gerade um aus ihrem Alltag einmal auszubrechen und was richtig Krasses zu sehen. Bei Charlotte Roches Fast-Biografie SCHOSSGEBETE fühlt man sich irgendwie manchmal wie auf beiden Seiten. Gleichzeitig. Diese Selbstverständlichkeit sich beim Psychologen in Best Friends Manier auszuquatschen und keine Intimität oder Abartigkeit auszulassen, das kommt einem irgendwie fremd und unecht vor. Bin ich zu normal, um das zu verstehen? Sätze der Protagonistin Elizabeth (Lavinia Wilson) à la "Manchmal ist das Naheliegendste einfach falsch und wenn's noch so gut gemeint ist". Kapier ich die einfach nicht, oder was? Und dann ist man doch wieder fasziniert von diesem fremden Leben und muss einfach gaffen. Eine Spezies dieser Gattung sind die mega unlustigen Schaulustigen. Und genauso fühlt man sich, während man der neurotischen Elizabeth in Rückblenden dabei zusieht, wie sie fast ihre ganze Familie bei ihrer Hochzeit verliert. Beschämt schaut man zu Boden, weil man durch die Presse längst weiß, dass das hier kein Horror-Drehbuch ist, sondern die wahre Geschichte der Autorin Roche. Was macht dieser Film da mit mir? Fazit: SCHOSSGEBETE hat absolut nichts mit dem Vorgänger FEUCHTGEBIETE zu tun, viel mehr zeigt er, was einen wirklich schocken sollte, statt sich über ach so außergewöhnliche Bettszenen zu echauffieren. Dem Heile-Welt-Zuschauer den Spiegel vorzuhalten, klappt besser, als ihn - wie beim ersten Film - mit der angeblich so unnormalen Art der Anderen in seiner Ansicht zu bestätigen.

Inka

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