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Do 03.09.2015

SELMA

OT: dito | GBR, USA 2014 | Biografie, Drama | R: Ava DuVernay | D: Carmen Ejogo, Cuba Gooding Jr., David Oyelowo, Tim Roth, Martin Sheen, Tom Wilkinson, Oprah Winfrey u.a. | Bild: 2,40:1 (16:9) | Ton: DTS-HD MA 5.1 (d/e) | 128 Min. | Discs: 1 | FSK: 12 | Studiocanal | VÖ: erhältlich | Wendecover: ja...

Film: 8,0
Bild: 9,0
Ton: 8,0
Extras: 7,0

SELMA

Reverend Martin Luther King Jr. kennen viele Jugendliche heute nur noch als Voice-Sample in Songs von zum Beispiel BAKERMAT (am aktuellsten mit "One Day"). Je älter desto öfter werden auch MICHAEL JACKSON ("History") und GRANDMASTER FLASH ("The King") genannt. Und dagegen ist nichts einzuwenden, wird der Bürgerrechtler dadurch doch geehrt und seine berühmte "I Have A Dream"-Rede immer wieder in das Gedächtnis der Menschen gerufen.

Dennoch: Für die Details seiner und der amerikanischen Geschichte müssen wir wieder die Geschichtsbücher aufschlagen. Geht aber auch interessanter und spannender: Mit SELMA liefert Regisseurin Ava DuVernay (übrigens die erste schwarze Regisseurin, die für einen Golden Globe nominiert wurde) eine detailreiche Teil-Biographie über King gepaart mit einem spektakulären Historienfilm über die Bürgerrechtsbewegung in den 1960ern. Der Weg bis zur Verabschiedung des "Voting Rights Act" von President Lyndon B. Johnson wird hier gründlich beleuchtet.

Den Baptistenpastor in deutscher Sprache reden zu hören ist zunächst ungewohnt. Die Bilder sind jedoch auch ohne Kommentar eindrucksvoll. Gerade die Szenen rund um die Märsche von Selma nach Montgomery, der Hauptstadt Alabamas, die die Polizeigewalt so nah zeigen, sind atemraubend und schockierend. Gleichzeitig schafft es DuVernay den Bürgerrechtler auch in den Momenten zu beleuchten, in denen er in Diskussion mit seinen Mitstreitern Strategien entwickelt. Neben King spielten auch Andrew Young, James Bevel oder John Lewis eine Rolle, denn diese Bewegung ist eine von vielen Menschen, nicht von einem Einzelnen. Das macht der Film deutlich, ohne King zu überhöhen oder zu verunglimpfen.

Es ist ein Film der nicht die großen Spezialeffekte bemüht und dem man geistig folgen muss, um die Zusammenhänge der Geschichte zu verstehen. Die Rollen sind toll besetzt, David Oyelowo als Martin Luther King Jr. und Tim "Tausendsassa" Roth als Gouverneur von Alabama George Wallace spielen einfach klasse.

Kings Kampf um Gerechtigkeit begann schon zehn Jahre vor der Einführung des Wahlrechts für alle volljährigen Amerikaner und endete nur drei Jahre später mit seiner Ermordung. 46 Jahre danach wird in eindrucksvoller Weise an ihn erinnert. Und das ist ob durch einen Film oder ein Sample in einem Lied wichtig und richtig. Übrigens: JOHN LEGEND und Conscious Rapper COMMON (er spielt auch James Bevel) gewannen den einzigen SELMA-Oscar: für den Titelsong.

Fazit: SELMA ist klug und brilliert mit Zurückhaltung bei den in Hollywood so beliebten Übertreibungen. Angesichts der Situation in Deutschland lohnt es sich, sich dem Thema rund um Solidarität gegenüber seinen Mitmenschen in Form dieses Films zu nähern.

Inka

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