Fast zehn Jahre nach dem bahnbrechenden innovativen ersten Teil folgte 2014 mit SIN CITY 2: A DAME TO KILL FOR endlich die Fortsetzung der Verfilmung von Frank Millers Comics. Wie auch schon in SIN CITY bedient sich Regisseur Robert Rodriguez der Comic-Ästhetik und -Farbgebung von Miller. So ist das Bild größtenteils in Schwarz-Weiß gehalten, nur um Personen, Körperteile, Gebäude oder ähnliches hervorzuheben, wird Farbe eingesetzt. Das geschieht dieses Mal weitaus häufiger und farbenprächtiger als im ersten Teil, als es fast nur ein zusätzliches Rot zu sehen gab. SIN CITY 2: A DAME TO KILL FOR ist bildtechnisch ein wahrer Augenschmaus auf der Höhe des heute technisch Möglichen. Auch der 3D-Effekt schmeichelt dem Szenario und wurde optimal eingesetzt. Nur die Extras fallen etwas mau aus. Da hätte man bei einer derartig aufwendigen Produktion sicher mehr herausholen können.

Inhaltliche Vorlage für SIN CITY 2: A DAME TO KILL FOR waren die beiden Comics A DAME TO KILL FOR und JUST ANOTHER SATURDAY NIGHT. Für viele sicher zunächst etwas verwirrend: Einige der Figuren, die in Teil 1 gestorben sind, sind wieder dabei und der aus SIN CITY bekannte Dwight (Josh Brolin) hat ein neues, pardon, sein altes Gesicht. In SIN CITY wurde Dwight noch von Clive Owen gespielt und kurz erwähnt, dass er da bereits eine Gesichts-OP hinter sich hat. In Teil 2 sehen wir also Dwight vor der OP. Diese wurde nötig, nachdem ihn seine alte Liebe Ava (unwiderstehlich: Eva Green) gelinkt und fast getötet hat. Ava wickelt die Männer reihenweise um den Finger, um sie für ihre Zwecke einzuspannen. Rund um diese Beziehung spinnen sich weitere Handlungsstränge, in denen wir u.a. Marv (Mickey Rourke), Nancy (Jessica Alba) und Senator Roark (Powers Boothe) wieder sehen, die nach dem Tod von Officer Hartigan (Bruce Willis) erneut aufeinander treffen, um die noch offene Rechnung zu begleichen. Und auch das brutale "Vergnügungsviertel" Old Town mit seinen waffenstarrenden Prostituierten um Gail (Rosario Dawson) kommt nicht zu kurz.

Fazit: Robert Rodriguez ist ein weiteres Meisterwerk gelungen, das absolut fesselnd ist. Hoffentlich dauert es nicht wieder fast eine Dekade bis zum nächsten Teil.

Dr. Haag