Bild: NIGHTWISH | ARCH ENEMY | AMORPHISBild: NIGHTWISH | ARCH ENEMY | AMORPHISBild: NIGHTWISH | ARCH ENEMY | AMORPHIS
Mi 16.03.2016

NIGHTWISH | ARCH ENEMY | AMORPHIS

01.12.2015 | Zenith, München | Ticket: 49,67 EUR

NIGHTWISHs Greatest Show on Earth live!

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NIGHTWISH | ARCH ENEMY | AMORPHIS

01.12.2015 | Zenith, München | Ticket: 49,67 EUR

NIGHTWISH rief zur Party und alle waren da.

So in etwa lässt sich das bereits im Vorfeld komplett ausverkaufte Konzertspektakel beschreiben. Kein Wunder bei dem Paketchen, das die Urväter des Symphonic Metal da geschnürt hatten. Es startete allerdings wenig symphonisch, eher brachial. AMORPHIS unterbrachen ihre eigene Headliner-Tour, um im Münchner Zenith das zu tun, wofür sie geholt wurden: Einzuheizen! Die Finnen versuchten redlich der Aufgabe ab 18:55 Uhr gerecht zu werden, auch unter Mithilfe von NIGHTWISHs Marco Hietala, der das Bühnen-LineUp kurzerhand mit ergänzte. Leider ging das mit dem Einheizen nur bedingt auf. Zum einen waren viele auf Grund der frühen Auftrittszeit noch nicht mal in der Halle, sondern steckten im Münchner Berufsverkehr fest, zum anderen schaffte es die Band nicht, das Publikum mit nicht-symphonischem Metal auf seine Seite zu bringen.

Wie sowas funktioniert, zeigte dann ARCH ENEMY, die - obwohl fernab jeglicher Symphonic-Klänge - bewiesen, was Dynamik, Lust und Leidenschaft auf der Bühne bei den Zuhörern bewirken können. Die schwedischen Melodic-Death-Metaller haben aber auch seit letztem Jahr ein wahres Trumpf As im Ärmel: Alissa White-Gluz! Die kanadische Tierschützerin gibt immer Vollgas und jagt als blauhaarige Raubkatze ihr ganzes Bühnenrevier auf und ab. Manchmal frage ich mich, ob ARCH ENEMY 2014 tatsächlich eine neue Sängerin oder Alissa eine fähige Begleitband gesucht hat. So dominant, so kraftvoll wie Alissa dem Publikum alte wie neue AE-Songs entgegenschmettert, ist in höchstem Maße beeindruckend. Da hatte auch das sonst so Sopran- und Keyboardsampling-verwöhnte "Auditorium" keine Chance sich dem dunklen Charme der kleinen Dame zu entziehen. Es gibt wohl viele Bands, die nun als Headliner an dieser von ARCH ENEMY hochgelegten Messlatte scheitern würden.

Nicht so NIGHTWISH: Die (überwiegend) Finnen wissen sehr wohl um ihren Stellenwert in der Szene und kommen mit dem Selbstbewusstsein, ein Hammeralbum im Gepäck zu haben („Endless Forms Most Beautiful“ – H|T|M Hörtest 10 von 10 Punkte). Das erste Album mit neuer Front-Frau Floor Janssen nahm dann auch den Großteil der Setlist ein, wofür der eine oder andere "liebgewonnene" Klassiker weichen musste. Wer NIGHTWISH von früher kennt, konnte erkennen, dass die Band in höchstem Maße vielseitiger und noch epischer geworden ist. Das liegt zum einen an Floors stimmlicher Flexibilität, die eben nicht mehr "nur" sopran kann, sondern auch hart und rockig, aber auch an der Komplexität der neuen Songs. Ergänzt wird "The Greatest Show On Earth" von einer Welle an visuellen Effekten wie Feuer, Licht und Nebelwänden vor einer großzügigen Videoleinwand. Natürlich ist eine professionelle Lightshow bei den ganz großen Acts heutzutage Gang und Gäbe, wirkt bei NIGHTWISH aber wegen der spielerischen, musikalischen Leichtigkeit nicht so reißbrettartig geplant wie bei anderen.

Einziger Wermutstropfen für uns Fotografen: Bilder waren nur mitten im Set erlaubt, gerade als die Bühne von stockdunkel auf rosa / türkis eingefärbt wurde. Etwas unverständlich, dass so eine gigantische Show nicht ansprechender der Nachwelt erhalten bleibt. Hier setze ich ganz große Hoffnungen auf NIGHTWISHs Plattenlabel Nuclear Blast, dass sie diese Show vielleicht als DVD/Blu-ray auf den Markt bringen, denn sie wäre es definitiv wert!

Gegen Ende kommen dann auch die Klassiker nicht zu kurz: ein Quartett mit "Nemo", "Stargazers", "Wishmaster" und "Ghost Love Score" lässt die Herzen der Ur-Fans höher schlagen. "Last Ride Of The Day" ist mit der Höhepunkt bevor die Show triumphal als die erwähnte "The Greatest Show On Earth" endet.

NIGHTWISH hat eindrucksvoll seine Vormachtstellung auf dem Symphonic-Markt unter Beweis gestellt.

Setlist NIGHTWISH:

1. Shudder Before The Beautiful | 2. Yours Is An Empty Hope | 3. Ever Dream | 4. Storytime | 5. My Walden | 6. The Islander | 7. Élan | 8. Weak Fantasy | 9. 7 Days To The Wolves | 10. Edema Ruh | 11. I Want My Tears Back | 12. Nemo | 13. Stargazers | 14. Wishmaster | 15. Ghost Love Score | 16. Last Ride Of The Day | 17. The Greatest Show On Earth

Setlist ARCH ENEMY:

1. Yesterday Is Dead And Gone | 2. War Eternal | 3. Ravenous | 4. Stolen Life | 5. You Will Know My Name | 6. As The Pages Burn | 7. Under Black Flags We March | 8. Avalanche | 9. No Gods, No Masters | 10. Nemesis


Text & Fotos: Matt Bischof

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